Morgenstund hat Gold im Mund, das war am Samstag, 21. September 2024 unser Frauenriegenmotto. Püntklich um 0644h verliessen wir unseren Heimathafen und reisten mit dem Zug in die grosse weite Welt. Bereits in St. Gallen wurde unser Vorhaben torpediert, da uns der Anschlusszug vor der Nase davonfuhr. Die zu überbrückende halbe Stunde nutzten wir als Fototermin, wofür ein ahnungsloser Passant als Fotograf verpflichtet wurde. Mit dem nächsten Zug reisten wir nach Gais, wo uns unsere Fremdenführerinnen in die Geheimnisse des folgenden Rundwanderweges, auf den Spuren von Geiss Laura einweihten und zur Demenz-Prophylaxe passende Rätselblätter verteilten. Für alle die nicht unter Spinnenangst litten, bot das öffentliche WC den letzten offiziellen Pipi-Stopp oder diente als Umkleidekabine. Perfekt ausgerüstet nahmen wir die Herausforderung an und das schöne Appenzellerland unter die Füsse. Bald schon erreichten wir den ersten Geissen-Posten und die Knobbelei begann. Wo und wie geht das nun genau? Zu guter Letzt schaffte es jeweils jede, das gesuchte Wort herauszufinden und im Blatt einzutragen. Dann ging es weiter zu den nächsten «Geissehäuschen». Der Weitblick ab einer Anhöhe war fantastisch und somit konnten wir einen Blick auf die Gaiser Viehschau erhaschen. Kurz später gelangten wir an den Scheideweg des Tages und jede musste für sich die alles entscheidende Frage nach dem «wie weiter» stellen! Glücklicherweise konnten sich sämtliche Teilnehmerinnen innert nützlicher Frist zu einer Entscheidung durchringen und somit kam es zum ersten Abschied. In zwei Gruppen (Flachlandindianer und Berggeissen) aufgeteilt, nahmen wir den weiteren Weg in Angriff. Den Berggeissen stand ein steiler Anstieg über Wiesen und durch verzaubert-anheimelnde Wälder bevor. Am Höhepunkt angekommen wurden wir mit Wein und Chips von der gutgelaunten Flachlandindianer-Truppe erwartet und waren somit auch endlich wieder vereint! Beim gemeinsamen Weiterwandern, passierten wir diverse, mit Liebe gestaltete «Geissehäuschen» an welchen man unter anderem schaukeln, malen oder auch mittels Glocke kommunizieren konnte. Für unseren wohlverdienten Mittagshalt wurden wir unabsichtlich zu Hochzeitfoto-Crashern und illegalen Privatland-Besetzern. Dank unserer Frohnatur Steffie und ihrem erfolgreichen Bestechungsversuch gegenüber den Landbesitzern, entgingen wir jedoch einer amtlichen Anzeige oder gar Räumung. Aufgrund des verpassten Zuges und der Gründlichkeit mit welcher wir die stets angepeilten Laura-Posten besuchten und die Rätsel lösten, wurde unser Zeitfenster den Anschlusszug an unserem Ausgangspunkt in Gais zu erreichen, stets kleiner und wir schafften es heute zum zweiten Mal, dem ausfahrenden Zug hinterher winken zu müssen.
Bis unsere Reise weitergehen konnte, liessen wir die müden Füsse etwas auszuruhen und entschlüsselten gemeinsam anhand unserer ausgefüllten Rätselblätter den weiteren Tagesablauf. Endlich ging es weiter und wir fuhren nach «Sammelplatz» wo wir von der sympathischen Bäckerfamilie Fässer mit einem herzlichen «sönd willkomm» empfangen wurden. Jacqueline erzählte uns die spannende Geschichte ihrer Familien-Bäckerei und unter Hans-Ueli“s Leitung durfte jede ihren eigenen gefüllten Biber fertigen. Mit diesen, frisch aus dem Ofen gezogenen Duftwerken, fuhren wir weiter nach Appenzell. Wer wollte, konnte sich im beschaulichen Ort umsehen oder zum ApCro im Gartenrestaurant niederlassen.
Im nachbarschaftlichen Restaurant genossen wir im Anschluss unsere vorbestellten Abendessen und unterhielten (oder verärgerten) die weiteren Gäste mit Anekdoten und Spielen.
Auf der Rückfahrt wurden wir von drohenden Schlaf-Attacken durch einen Mitreisenden mit gefährlichem Wildtier und weiteren ultrakomischen Ratespielen bewahrt.
Müde, aber zufrieden und dank Petrus von der Sonne gebräunt (oder war es doch Sonnenbrand) erreichten wir zu später Stunde unsere Heimat.
Den Organisatorinnen ein riesiges Dankeschön! Dies war ein gelungener Tag, welchen wir Dank Biber sogar noch etwas länger geniessen können!